Stoppt Gewalt gegen Frauen

(St. Pölten, am 24. November 2022) – Bereits 1991 wurde der 25. November von den Vereinten Nationen als Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen deklariert. Häusliche Gewalt ist aber nach wie vor ein Tabuthema und mit viel Scham besetzt. Die Folgen von Partnerschaftsgewalt sind für betroffene Frauen schwerwiegend und langfristig; oftmals enden sie auch tödlich.

Gewalt gegen Frauen ist nach einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) allgegenwärtig und beginnt für viele Frauen schon in sehr jungen Jahren. Jede dritte Frau – etwa 736 Millionen Frauen weltweit – erlebe irgendwann in ihrem Leben Gewalt durch einen Partner oder sexuelle Übergriffe außerhalb der Beziehung. Statistiken weisen darauf hin, dass 12 % bis 15 % der Frauen in Europa jeden Tag Opfer häuslicher Gewalt werden. In Österreich ist jede fünfte Frau ab ihrem 15. Lebensjahr körperlicher und/oder sexueller Gewalt ausgesetzt. Seit Beginn dieses Jahres wurden laut einer Erhebung des Vereins Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) bereits 27 mutmaßliche Femizide begangen (Stand November 2022). 2021 starben in Österreich, durch die polizeiliche Kriminalstatistik ausgewiesen, insgesamt 31 weibliche Personen an den Folgen von Gewalt; hinzu kommen über 50 Mordversuche beziehungsweise Fälle von schwerer Gewalt gegen Frauen. Nahezu alle davon wurden durch (Ex-)Partner, Bekannte oder Familienmitglieder verübt.

Frauen brauchen Schutzräume
„Angesichts der stark zunehmenden Gewalt gegen Frauen sowie der Armutsgefährdung und Altersarmut von Frauen ist es dringend notwendig, die Rechte von Frauen immer wieder sicherzustellen“, so Geschäftsführer Karl Langer. Das Frauenprojekt der Emmausgemeinschaft St. Pölten begann im Jänner 2004 in einer angemieteten Dachgeschoßwohnung mit sechs Notschlafplätzen. Da sich der Bedarf ständig erhöhte, erfolgte bereits binnen eines Jahres der Umzug in die Stephan Buger-Gasse mit eigenem Standort. Heute gibt es eine Notschlafstelle mit vier Plätzen und ein Frauen-Café (Tageszentrum). Das Wohnheim hat 17 Plätze, fünf davon für akut von Wohnungslosigkeit betroffene Frauen sowie 12 Wohnplätze für Frauen mit psychischer Erkrankung. Im Frauenwohnheim „Brot & Rosen“ und in der Frauennotschlafstelle finden Frauen, die häuslicher Gewalt entfliehen und aus diesem Grund akute Obdachlosigkeit erfahren haben, sichere und Halt gebende Räumlichkeiten vor. „Im Zeitraum 2004 bis 2020 wurden insgesamt 1.102 Frauen von uns begleitet und unterstützt. Letztes Jahr wurden 4557 Nächtigungen im Frauenwohnheim und in der Notschlafstelle 667 Nächtigungen verzeichnet“, erklärt Rita Olah, Leiterin des Frauenwohnheimes.

Wo kann ich mir Hilfe holen?

Frauenwohnheim Brot & Rosen
Stephan Buger-Gasse 13, 3100 St. Pölten
0676/886 44 582

Frauen-Notschlafstelle (19 bis 7 Uhr)
Stephan Buger-Gasse 13, 3100 St. Pölten
0676/886 44 582

Frauenhelpline gegen Gewalt:
0800 222 555 / Beratung rund um die Uhr, anonym und kostenlos, 365 Tage im Jahr.
Halt der Gewalt: Online-Beratung täglich von 18-22 Uhr.

Opfer Notruf:
Telefonnummer: 0800 112 112 Telefonberatung rund um die Uhr. Beratung per Kontaktformular